Der Deutsche Rat für Wiederbelebung (GRC) und der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) haben Mitte Mai mit Unterstützung der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln einen „Aktionstag Wiederbelebung“ im Deutschen Bundestag durchgeführt.
Über 70.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Herz-Kreislaufstillstand außerhalb des Krankenhauses. Nur zehn Prozent dieser Menschen überleben ihn bisher. Das schnelle Handeln von umstehenden Personen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes rettet Leben. Dennoch ist die Laienreanimationsquote in Deutschland mit 51 Prozent niedriger als in anderen europäischen Nachbarländern. Aus diesem Grund fand am 17. Mai 2024 der „Aktionstag Wiederbelebung“ im Bundestag statt. Eröffnet wurde dieser Tag von der Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und dem Abgeordneten Dr. Janosch Dahmen, der selbst ausgebildeter Notarzt ist.
Abgeordnete und Mitarbeitende des Bundestages hatten im Rahmen des Aktionstages die Möglichkeit, an einem von zehn kostenfreien einstündigen Wiederbelebungskursen teilzunehmen. Mehr als 230 Teilnehmende probierten sich an diesem Tag selbst in Wiederbelebungsmaßnahmen aus und viele Abgeordnete informierten sich über die Bedeutung des Themas sowie die Sinnhaftigkeit einer gesetzlichen Verankerung von mehr Maßnahmen zur Steigerung der Laienreanimationsquote.
Der Tag war ein voller Erfolg und Initiator Univ.-Prof. Dr. Bernd Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln und Vorstandsvorsitzender des GRC, machte erneut deutlich: „Jedes Jahr könnten hierzulande bis zu 10.000 Menschenleben zusätzlich mit schnellen Wiederbelebungsmaßnahmen durch Laien gerettet werden – denn beim Herz-Kreislaufstillstand bleibt keine Zeit, auf den Rettungsdienst zu warten. Dieser benötigt im Mittel neun Minuten, doch das Gehirn Betroffener beginnt bereits nach drei bis fünf Minuten abzusterben. Heute hatten wir die Möglichkeit Abgeordnete und Mitarbeitende des Bundestages zu trainieren. Diese Menschen sind ein wunderbares Vorbild für Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, denn Wiederbelebung ist kinderleicht und es braucht nur zwei Hände, um ein Menschenleben zu retten.“
Hintergrund: GRC und BVMed fordern die zügige Umsetzung eines „Maßnahmenpakets Wiederbelebung“, das im Koalitionsvertrag 2021 vorgesehen war, und haben dazu einen konkreten Aktionsplan vorgelegt.