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03.04.2023 Personalia

Neuer Professor für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin

Priv.-Doz. Kammerer tritt W2-Professur an

Prof. Dr. Tobias Kammerer, Foto: Michael Wodak
Prof. Dr. Tobias Kammerer, Foto: Michael Wodak

Priv.-Doz. Dr. Tobias Kammerer ist Anfang April dem Ruf auf die W2-Professur für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin an der Medizinischen Fakultät und der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln gefolgt. Im Rahmen seiner klinischen Tätigkeit ist der 47-Jährige für die Betreuung von Patientinnen und Patienten aller Alters- und Risikoklassen im Rahmen von Operationen und Interventionen sowie die Behandlung kritisch Erkrankter auf der Intensivstation verantwortlich. Darüber hinaus zählt es zu seinen Aufgaben, Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren und in enger Kooperation mit den anderen Fachdisziplinen die bestmöglichen Behandlungsoptionen zu besprechen.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der sogenannten funktionellen Gerinnungsanalyse mit deren Hilfe Blutungs- und Thromboseneigungen in Echtzeit und bettseitig analysiert werden können. Die Arbeitsgruppe von Prof. Kammerer untersucht hierzu auch neuartige Gerinnungstests, die zum Beispiel in der Lage sind innerhalb von Minuten blutverdünnende Medikamente bei Notfallpatienten nachzuweisen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die translationale Erforschung der Zusammenhänge zwischen Sauerstoffmangel (Hypoxie) und Entzündungsreaktionen (Inflammation). „Hierfür habe ich mehrere Studien an gesunden Probandinnen und Probanden durchgeführt, die die Auswirkung von großen Höhen – der sogenannten hypobaren Hypoxie – auf die kognitive Funktion, Herzkreislauffunktion oder die Blutgerinnung untersucht haben. Die Ergebnisse werden dann in weiteren klinischen Studien an kritisch kranken Patientinnen und Patienten evaluiert“, erklärt der Mediziner.

In der Lehre möchte Prof. Kammerer neue interdisziplinäre Lehrkonzepte etablieren, die weniger spezifische Krankheitsbilder in den Vordergrund stellen, sondern vielmehr die Wichtigkeit individualisierter Behandlungspfade darstellen. Dabei möchte er seine Begeisterung für das Fach „Anästhesiologie und Intensivmedizin“ an die Studierenden weitergeben, aber auch über den Tellerrand hinausschauen.

Zu seinen wichtigsten Zielen im Rahmen seiner neuen Professur zählen der Ausbau von Forschungskooperationen und die Intensivierung der Zusammenarbeit bei der Versorgung von Hochrisikopatienten mit den anderen Fachdisziplinen an der Uniklinik Köln, der Ausbau von Kooperationen mit auswärtigen Forschungseinrichtungen wie dem Max-Planck-Institut, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) oder dem EURAC Research Center in Bozen (Italien) sowie die Stärkung der Präsenz der Klinik auf nationalen und internationalen Kongressen und die Mitarbeit in wichtigen Fachgesellschaften.

Nach seiner Ausbildung in der Kinderkrankenpflege studierte Prof. Kammerer ab 2000 Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München und begann 2006 seine Facharztausbildung in der Klinik für Anästhesiologie der LMU. 2013 erwarb er dort seine Anerkennung für Anästhesiologie und 2014 die Zusatzbezeichnung Intensivmedizin. Es folgten Stationen als Oberarzt und stellvertretender Bereichsleiter. Nach Einsätzen als Oberarzt in allen operativen Fachgebieten wurde er ab 2016 auch im Oberarztdienst des Klinikums Großhadern eingesetzt. Ab 2018 arbeitete Prof. Kammerer als bereichsleitender Oberarzt und Teil der Klinikleitung am Herzzentrum Bad Oeynhausen, 2020 folgte der Wechsel in die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln. Hier arbeitete er zunächst als Oberarzt in allen anästhesiologischen Bereichen, bevor ihm die Bereichsleitung für die Neuro- und Viszeralchirurgie übertragen wurde. Im weiteren Verlauf wurde er schließlich Teil der erweiterten Klinikleitung.