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08.02.2024 Anästhesiologie

STUDENTS SAVE LIVES-Projekt gestartet

Studierende für Reanimationsunterricht in Schulen ausgebildet

Foto: Sabine Wingen

Jährlich erleiden mehr als 70.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislaufstillstand – die dritthäufigste Todesursache. Die frühzeitige Einleitung von Wiederbelebungsmaßnahmen durch Laienhelferinnen und -helfer steigert die Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten mit einem außerklinischen Herz-Kreislaufstillstand signifikant. Eine Verdreifachung des Überlebens ist möglich, wenn genügend Menschen sofort Maßnahmen ergreifen.

Die Uniklinik Köln bildet ab dem Wintersemester 2023/2024 Studierende der Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät als Multiplikatoren für den Reanimationsunterricht in Schulen aus. Im Rahmen des Wahlblockes „STUDENTS SAVE LIVES“ können sich Studierende des klinischen Studienabschnitts freiwillig als Trainerinnen und Trainer mit Basic-Life-Support Zertifikat nach den Kursstandards des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) qualifizieren. Danach können sie Schulen bei der Implementierung und Durchführung des Reanimationsunterrichtes unterstützen. Vier Kölner Schulen haben sich bereits an dem Projekt beteiligt und so insgesamt rund 400 Schülerinnen und Schüler durch die Medizinstudierenden ausbilden lassen.

Denn wie sich gezeigt hat, steigen Häufigkeit und Qualität der Laienreanimation durch eine frühzeitige Ausbildung von Schülerinnen und Schülern in Reanimationsmaßnahmen. Die Schulausbildung in Wiederbelebung wird von der EU unterstützt. Der Schulausschuss der Kultusministerkonferenz hat im Jahr 2014 die Umsetzung empfohlen und die WHO unterstützt dies seit 2015.

Kenntnis und Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen zählen zu den unabdingbaren Kompetenzen aller klinisch tätigen Ärztinnen und Ärzte. Während entsprechende Lernziele im Rahmen der curricularen Lehre im Fach Humanmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin bereits abgebildet werden, zeigen Publikationen, dass bereits wenige Monate nach dem Training ein Kompetenzverlust eintritt. Medizinische Leitlinien fordern daher regelmäßige Wiederholungen dieser Lerninhalte.

Mit dem Wahlblock „STUDENTS SAVE LIVES“ werden beide Aspekte in einem hoch innovativen Lehr- und Lernkonzept aufgegriffen. „Die Basic-Life-Support Kompetenz der Studierenden wird vertieft und nachhaltig gefestigt. Zugleich übernehmen wir als Universitätsmedizin Köln auch gesamtgesellschaftliche Verantwortung, indem wir durch unser Engagement die Laienreanimationsquote und damit die Sicherheit und das Überleben in Köln nachhaltig erhöhen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Bernd W. Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin.

Das „STUDENTS SAVE LIVES“-Projekt ist eine Initiative der Universitätsmedizin Mainz (UMM) unter Leitung von Dr. Carsten Lott. Medizinstudierende der UMM werden dort bereits seit einigen Jahren im Rahmen der curricularen Lehre als Multiplikatoren für den Wiederbelebungsunterricht an Schulen qualifiziert.